Daytona International Speedway, http://www.daytonainternationalspeedway.com
Zufahrt
Daytona Beach liegt im Nordosten von Florida, an der atlantischen Küste, ca 270 Meilen von Miami entfernt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dorthin zu gelangen. Der nächste internationale, direkt von Deutschland angeflogene Flughafen ist der Miami International Airport, von dort mit Auto die I95 an Orten wie Fort Lauderdale, West Palm Beach, Palm Bay, Cocoa Beach, Cape Canaveral vorbei…..
Es gibt selbstverständlich auch andere Möglichkeiten – mit Umsteigen z.B. in Atlanta, Charlotte, New York, Philadelphia usw. kann man dann sogar direkt nach Daytona Beach oder nach Jacksonville fliegen. Durch die Lage im Osten von USA und die sehr gute Flug- und Highway Anbindung ist Daytona Beach ein problemloses Ziel.
Edit: Von lauter Wald sieht man die Bäume nicht - der nächstgelegene, aus Deutschland direkt angeflogene Flughafen ist selbstverständlich der in Orlando, schlappe 50 Meilen vom Speedway entfernt.
Klar ist Orlando auch eine Stadt mit sehr vielen Hotels, die auch zu Daytona 500 absolut erschwinglich sind, und soviel ich weiß, ohne Racezuschlag (hier besteht eine Parallele zu Las Vegas...). Und nicht zuletzt ist Orlando auch eine Stadt mit einem hohen touristischen Wert, dank Disneyland, Epcot Center und und und.
Danke an LittleE1975 für die Erinnerung an Orlando!!
Parken
Da es sich beim Daytona Speedway um eine im Stadtgebiet liegende Anlage handelt, ist das Parken mit gewissen Problemen verbunden. Wildes Parken am Straßenrand ist so gut wie unmöglich und auch nicht empfehlenswert. Es gibt einige kleineren Parklots in der näheren Umgebung des Speedway, die jedoch entweder schnell voll, oder nur für bestimmte Ticketkategorien vorgehalten sind. Wer in Daytona Beach in einem Hotel in Laufweite logiert, sollte er sein Auto stehen lassen und zu Fuß laufen, bzw. die Shuttle Busse nutzen.
Die meisten angereisten Fans parken (kostenlos) entweder im Parking Lot 7 oder Parking Lot 10.
Beide sind sehr groß und leicht zu erreichen. Zwischen dem Speedway und den beiden Parking Lots verkehren Busse in Minutenabständen.
Parking Lot 7 liegt ca 2,5 Meilen nördlich der Frontstretch, der Bus braucht schlappe 10 Minuten, da er auf nur für ihn reservierten Schleichwegen fährt. Lot 7 ist v.a. für die Fans interessant, die ihren Stand zwischen Turn 4 und Turn 1 haben.
Lot 10 liegt ca 2 Meilen südlich des Speedway, und ist vor allem für die Fans mit Superstretch-Tickets und evtl. Turn 1. Die Laufwege wären gewaltig, sollte ein Superstretch-Ticket Besitzer bis zu der Bushaltestelle für Lot 7 laufen. Selbstverständlich auch andersrum.
Nach dem Rennen kann es ziemlich zügig mit den Bussen wieder zurück zum Auto gehen, allerdings hängt vieles davon ab, wie schnell man an der "Bushaltestelle" ist. Danach muss man sich schon ein bisschen in Geduld üben, ohne Stau und polizeilich angeordneten Umwegen geht es nicht. Schließlich geht es darum, ca 140.000 Leute vernünftig aus der Stadt raus zu bekommen. Im Großen und Ganzen geht es aber recht zügig vonstatten.
Die Promo Stands, die Trucks, die Pre Race Action spielt sich auf der Höhe Turn 4 ab, und wie es sich für Daytona gehört, ist es recht üppig.
Die ganze Anlage bietet einiges – Museum, Verkaufsstände, Merchandising, Nascar Shop usw. – natürlich nicht alles am Race Day zu schaffen.
Tickets
Die besten Plätze sind klar oben auf dem Sprint Tower und den unmittelbar angrenzenden Stands. Sie sind jedoch m.E. nicht als nur Race Day Tickets zu erwerben, man muß mindestens das Nationwide Rennen mit kaufen. Und das heisst verdammt tief in die Tasche zu greifen – ab ca 450 $ aufwärts. Meine Tickets waren für Stand Depalma, Section H, Row 36, genau über der Einfahrt in die Boxenstrasse – und ich würde sie wieder kaufen. Selbstverständlich sind alle Tickets zur Mitte hin, also zur Finish Line höher zu bewerten. Von meiner 36. Reihe hatte ich Sicht auf die komplette Strecke. Für die Karte durfte ich $ 190 löhnen, ne Menge Holz.
Es geht sicher auch günstiger, auch zum Start/Ziel hin.
LittleE1975 sagte mir, er hatte Tickets für Sprint Tower, Sektion G, Row 33, also über der Finish Line und hoch genug. Er konnte die komplette Strecke überblicken und das für 150$. Er hat die Tickets direkt über den Speedway bestellt.
Die Superstretch ist sicher auch nicht zu verachten. Da die Stands jedoch nicht so hoch sind, ist die Sicht auf die Frontstretch eingeschränkt.
Die Daytona Tickets sind die teuersten der ganzen Serie, entsprechend der Bedeutung des Great American Race. Auch die Superstretch Tickets sind teurer, als die besten Tickets auf den meisten anderen Strecken.
Mit Erstaunen stellte ich fest, daß es so gut wie keine Schwarzhändler gab, jedenfalls überstieg die Zahl der Ticketsuchenden die Zahl der Ticketbietenden bei weiten.
Unterkunft
Daytona Beach ist mit Unterkunftsmöglichkeiten sehr gut ausgestattet, man muss allerdings mit sehr hohen Preisen rechnen. Wer diese nicht zahlen will, muss schon paar Meilen Anfahrt in Kauf nehmen. Es gilt eine Regel – die Hotels nördlich von Daytona Beach, bis nach Jacksonville haben Racezuschlag und sind ziemlich voll. Südlich von Daytona Beach sieht es besser aus. Mein Quartier war in Cocoa Beach, ca 70 Meilen von der Strecke entfernt, und die sind sicher kein Problem. In Cocoa Beach sowie auf Merrit Island, Cape Canaveral oder Titusville war Daytona 500 nicht präsent. Gute, günstige Hotels, direkt am Strand.
Wetter
Naja, man ist ja in Florida. Sowohl im Februar als auch im Juli kann es regnen. Beides haben wir schon gehabt. Der Vorteil des Florida Regens ist, daß er meistens sehr schnell vorbei ist, und die Temperaturen lassen die Strecke schnell trocken werden. Die Temperaturen in Februar sind weitaus angenehmer – tagsüber kann man schon locker 25+ haben, zu Abend hin wird frisch bis knackig frisch. Aber immer noch Shorts und vielleicht ein Jäckchen drüber. Sonnenbrandgefahr bei Sonnenschein vorhanden.
Im Juli herrscht Hitze, die zusammen mit der Feuchtigkeit als unangenehm empfunden werden kann. Bud-Konsum sollte man vielleicht einschränken.
Apropos – Alkohol – es wurde nur 1 Bier pro Person verkauft. Keine Ahnung, ob es Rules sind, oder ob die wegen geringer Vorräte sparsam haushalten mussten. Jedenfalls waren die Stands absolut nüchtern.
Sonstiges
Unter sonstiges beschreiben wir normalerweise, was man in der Area unternehmen kann. Absolut müßig, darüber im Falle von Daytona/Florida zu schreiben. Ob man Daytona Beach im Rahmen eines Urlaubes besucht, oder nur für das Rennen, ist egal. Es wird viel geboten. Daytona Beach und der Speedway selbst, oder die nahegelegenen Orte – es gibt viel zu sehen.
Nördlich von Daytona liegt St. Augustine, die älteste Stadt der USA – sehr schön, malerisch, mal was anderes.
Der Besuch von Cape Canaveral und Kennedy Space Center sollte ein Pflichtprogramm sein – zumindest für die einigermaßen interessierten.
Ich hatte das Glück, den letzten Start vom Discovery Shuttle live zu erleben, und dafür bin ich eigens knapp 300 Meilen aus Fort Myers angereist. Eigentlich dachte ich, daß die ganze Shuttle Sache ziemlich abgelutscht war – Fehlanzeige. Ab Orlando bis nach Cape Canaveral ging es nur im Schritttempo – und es sind immerhin ca 50 Meilen. Vielleicht war das Zuschauer Interesse deswegen so groß, weil es sich um den drittletzten Shuttle Start überhaupt handelte. Sollte jemand evtl. die letzten zwei Starts im April und im Juli miterleben wollen – die besten Plätze sind in der Nähe von Titusville, in Port of Cape Canaveral, und auf den Brücken vom Festland zu Cocoa Beach und auf Cocoa Beach selbst. Grundsätzlich sollte man früh anreisen und so nah wie möglich. Unter „nah“ sind ca 5 – 8 Meilen zu verstehen, näher kommt man nicht ran. Die Geräuschkulisse ist vorhanden, wobei man selbstverständlich davon nicht taub wird. In der Titusville Area geht es sicher viel lauter zu, als z.B. auf Cocoa Beach, wo man locker gut 10 -12 Meilen weg ist. Ein Erlebnis ist es allemal.
Wer auch den Süden von Florida bereist, sollte er einen Pflichtbesuch auf den Florida Keys abstatten. Durch Key West spazieren, Sonnenuntergang beobachten und entweder bleiben und gut absacken, oder die knapp 170 Meilen zurück nach Miami düsen.
Die Everglades gehören genauso zum Pflichtprogramm und hier ein Airboat Ride. Es ist recht erschwinglich – ca 40 Dollar. Wer jedoch meint, ständig über Alligatoren-Rücken zu fahren – Fehlanzeige. Man kann Glück haben, und vielleicht einen flüchtig sehen. Die Dinger machen aber so einen Krach, daß alles abhaut. Wer Allis sehen will, der soll die US 41 langsam entlang fahren – da liegen sie am Wassergraben zu genüge herum und lassen sich fotografieren.
Kurzum – Florida ist v.a. für Sonnenhungrige eine Reise wert, es gibt schon einiges zu sehen, aber so ein schönes Daytona 500 Rennen bleibt sicher unübertroffen.
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