Indianapolis – mein Wohnzimmer, http://www.indianapolismotorspeedway.com :
Wie kommt man nach Indianapolis
Indianapolis hat einen großen, architektonisch beeindruckenden, hypermodernen Flughafen, der allerdings aus Deutschland nicht direkt angeflogen wird. Also am ehesten über Chicago, Detroit, Cincinnati oder Atlanta – das sind die nächsten Hubs. Mit Auto aus Chicago sind es stinklangweilige ca 200 Meilen durch eine flache Landschaft.
Man wird zuverlässig von den Interstates zum Speedway gelotst.
Parken
Offizielle Parkplätze gibt es en masse, sie kosten allerdings Geld (ich glaube 20$). Man kann sie auch gleich mit den Tickets mitbestellen. Ich habe es einmal gemacht, empfehlen kann ich es nicht. Das Problem ist, wie wo anders auch – es dauert viel zu lange, bis man aus dem Parkplatz raus ist. Die m.M.n. bessere Alternative ist, von den privat angebotenen Parkmöglichkeiten in den umliegenden Privatgrundstücken Gebrauch zu machen. In unmittelbarer Speedway-Nähe sind sie für ca 20-25 $ zu haben, je weiter man parkt, desto billiger ist es. 1,5-2 Kilometer kann jeder laufen, dann ist man mit 10 $ dabei. Der größte Vorteil ist, daß man nach dem Rennen ins Auto steigt und losfährt. Kein Warten, nur ein kleiner Spaziergang.
Faszinierend ist, daß man noch am Renntag direkt an dem Speedway entlang durchfahren kann, mitten durch die Fress- und Souvenirgasse wenn schon tausende Leute dort unterwegs sind. Das machen selbstverständlich sehr viele – v.a. die mit Harleys, Muscle Cars, Low Rider usw. Viel zu sehen – u.a. auch die Begleitungen sind beeindruckend!
Man merkt sofort, daß die Indiana-Cops und der Speedway-Staff Profis sind. Alles ist perfekt organisiert. Selbstverständlich gibt es auch dort Staus, Warterei bis man aus dem Parkplatz rauskommt – man muß allerdings die Zuschauerzahl berücksichtigen. Weit über 200000 Zuschauer auf einem Speedway, der mitten in einer Stadt ist – aller Achtung, mit welcher Bravour es vonstatten geht.
Sitzplätze
Ich habe dort schon viele ausprobiert. Die Plätze im berühmten Stand E und Penthouse E werden vererbt und erscheinen so gut wie nie auf dem Markt. Ich bin gewandert von North Vista, über Stand H, Paddock zu Southwest Vista, wo ich mich jetzt Richtung Stand E kämpfe. Dieses Jahr bin ich in der Section 03 angekommen, und somit in unmittelbarer Nähe von Stand E.
Was ist am Stand E so besonders? Vor allem die Sections 01 bis ca 20 haben eine excellente Sicht auf die Frontstretch von vorne. Sie sehen die Ausfahrt aus dem Turn 4, die ewig lange Frontstretch, Turn 1 bis zu Turn 2. Es muß einfach ein unbeschreibliches Gefühl sein, die ganze Meute auf sich zurasen sehen. Ich habe es nur bei Qualis erlebt (allerdings nur Indy Cars), und das war schon heftig. Dazu kommt, daß man in Indy fast an dem Safe Barrier sitzt, da ist keine Straße dazwischen.
Meine Empfehlung ist also – Southwest Vista, mittelhoch bis hoch. Plätze in Paddock und den Stands A und B sind mit Vorsicht zu geniessen – man sitzt unterm Dach und es hallt. Wer ein bisschen empfindlichere Ohren hat, wird möglicherweise schnell leiden.
Im Speedway selbst ist ein Besuch im Infield eine absolute Pflicht. Zum einen befindet sich dort das ganze Merchandising, man läuft an den Garagen entlang, man kriegt den Einzug der Autos und Fahrer in der Gasoline Alley aus der unmittelbaren Nähe mit, und zum anderen ist dort das berühmte Museum – ein Pflichtprogramm!!
Wenn man zeitig an der Strecke ist, kann man auch die Ankunft/Anflug der Fahrer sehen, bzw. der Celebrities.
Unterkunft
Selbstverständlich ist in Indianapolis zu den Speedway-Events alles teurer. Man kann aber auch so, wenn man rechtzeitig bucht und Glück hat, ein gutes und günstiges Zimmer ergattern. Und wenn nicht, muß man halt ein bisschen Highwayfahrt auf sich nehmen. Da Indianapolis selbst genug Hotelkapazitäten hat, kann man im näheren Umkreis Zimmer zu normalen Preisen finden. Gute Adresse ist Anderson, ca. 40 Meilen nordöstlich, mit genug preiswerten Hotels. Ein guter Tipp ist auch Lafayette, nordnordwestlich an der I65, vor allem wenn man von Chicago kommt. Meistens ist es aber nicht notwendig, so weit ausserhalb zu nächtigen. Man sollte halt nicht in Downtown oder in der unmittelbaren Speedway-Nähe nach Zimmer suchen. Mein letztes Hotel war La Quinta Inn, Flughafen Gegend, ca 70 $.
Für James Dean Fans – ca 20 Meilen nördlich von Anderson, in der Nähe von Fairmount (in Marion) ist er geboren, in Fairmount zeitlang gelebt und auf dem dortigen Friedhof ist er begraben. Ein Museum, paar Andenken Geschäfte, und jedes Jahr in der letzten September Woche (sein Todestag..) viele, stark autoorientierte Events.
Verpflegung
Auf dem Speedway auf jeden Fall turkey leg probieren. Gewaltige Portion Fleisch, super schmackhaft.
In Indianapolis ist alles – von Fast Food bis zu Nobelrestaurants. Selbstverständlich Hooters und gute Steakhouses – z.B. Texas Roadhouse (meine Lieblingsteakkneipe) und Lone Stars. Wer mehr ausgeben will – in der Downtown gibt es genügend Möglichkeiten.
Die Stadt selbst ist eine typische Midwest Stadt. In der Mitte steht ein riesiger Monument – Kriegsopferdenkmal, der Platz und angrenzende Straßen sind rot gepflastert, nett. Man kann sich das anschauen, z.B. eine Stunde Rundfahrt mit einer weißen Pferdekutsche machen. Die Stunde starrt man aber mehr auf den Hintern der Kutscherin, als auf die anderen Sehenswürdigkeiten. Viel Zeit braucht man für Indianapolis nicht.
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