Da ja aktuell immer wieder irgendejemand Vorschläge für die Zukunft der Formel 1 äußert, wollte ich mal einen Thread aufmachen, um das hier ein bisschen zu diskutieren. Hier mal ein Artikel zu dem Thema: http://www.motorsport-total.com/f1/n..._08101235.html

Wie seht ihr das? Einheitsmotor, zwei Rennen statt einem, Reverse Grid, Punkte für die Pole... Wie steht ihr zu einem Showrennen am Freitag, was ja vor einigen Tagen auch mal vorgeschlagen wurde? Wie einheitlich sollten die Autos sein? Sollte der Kalender eher 15 oder eher 30 Rennen umfassen?

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Ich fang mal an, wird etwas ausführlicher, da mir schon seit längerem einiges im Kopf rum geistert.

Ich bin ja eher ein Fan der traditionellen Formel 1. Ich habe in den 90ern angefangen, die Rennen zu gucken, und ich würde mich eher wieder zurück zum alten Verlauf der Rennwochenenden orientieren, in Kombination mit einigen neuen Aspekten:

Freitags: Testsessions von 2x zwei Stunden oder 2x drei Stunden, wie es besser passt, es gibt ja auch noch Rahmenrennen und so. Dann fände ich auch noch ein Showrennen super, aber nicht in der angedachten Form mit den "richtigen Autos" (da würde doch kein Mensch was riskieren, man macht ja nicht schon am Freitag für nichts das Auto kaputt), sondern man könnte alle Fahrer in einen einheitlichen Sportwagen stecken. Jeder kriegt einen Aston Martin, Ferrari, Porsche, Corvette, BMW M1, wie in Hockenheim, o.ä. (am besten jeweils passend zum Grand Prix-Austragungsort ), die Startaufstellung wird ausgelost (oder man macht hier ein Reverse Grid nach Meisterschaftspunkten) und dann gehts rund in einem knackigen Sprintrennen um eine nette Geldprämie. Das wäre eine gute Show für die Zuschauer.

Samstags: drittes freies Training und Quali. Quali nach dem Format der zweiten Hälfte der 90er. Eine Stunde, zwölf Runden pro Fahrer, freie Benzinmenge, freies Verstellen am Auto und ab geht die Post. Dann hätte die Pole wieder einen Wert (und erst dann könnte man darüber nachdenken, eventuell einen WM-Punkt dafür zu vergeben, denn mit dem Sprit ist das ja witzlos). Keine Parc-Fermé-Bedingungen nach dem Rennen, es darf noch gebastelt werden.

Sonntags: das gute alte Warm-Up am Sonntag Morgen kommt zurück. Das Rennen bleibt im Prinzip genauso wie jetzt - ich sehe nicht, warum man daran etwas ändern sollte. Zwei kurze Rennen und Reverse Grid halte ich für nette Gimmicks für Rahmen- und Nachwuchsserien, aber in einer Top-Serie hat sowas absolut nichts verloren. Ich halte absolut nichts davon, den Sieger für den Sieg zu bestrafen (bin auch kein Fan von Zusatzgewichten oder sowas). Und das Rennen gehört gefälligst um 14 Uhr Ortszeit gestartet (einzelne Ausnahmen akzeptabel, z.B. das eine Nachtrennen ), nicht um 11 Uhr morgens oder um 17 Uhr abends. Die Punkteverteilung würde ich ändern: sowas in der Art wie 20-14-12-10-8-7-6-5-4-3-2-1. Über den Punkt für die schnellste Runde könnte man tatsächlich nachdenken, denn das würde die Fahrer ja anspornen, auch am Ende noch schnell zu fahren, anstatt nur Motor schonend zu cruisen.

Autos: ich will keine Einheitsautos. Die Formel 1 war schon immer - und soll es bitte auch bleiben - eine Konstrukteurs-Serie. Natürlich sind es die Fahrer, die die WM-Titel einfahren, aber in der F1-Geschichte haben doch Namen wie Lotus, Brabham, Arrows, Ferrari den gleichen Stellenwert wie Hill, Senna, Fangio und Co. Man kann natürlich das Reglement enger gestalten, wenn es nötig ist, um den Wettbewerb, die Show oder die Sicherheit zu verbessern oder die Kosten zu reduzieren. Die Aerodynamik einzuschränken, halte ich z.B. für gut und richtig, denn diese Entwicklung ist in den letzten Jahren einfach zu extrem geworden. Aber ein Einheitsmotor, auf den die Teams nur noch ihr Logo draufkleben, hat in der F1 nichts zu suchen, und die Teams sind ja zum Glück auch dagegen. Dass Motoren und Getriebe für mehrere Rennen halten müssen, find ich gut. Quali-Raketen mit "Nachbrenner", die eine Runde durchgehalten haben, wie es sie in den 80ern gab, sind sicher nicht mehr zeitgemäß.

Tests: die sollte man während der Saison wirklich einschränken, da würde ein echter Ansatz zum Kosten sparen sein. Testen können die Teams Freitags vor dem Rennen, so wie jetzt auch, nur länger. Ein paar Tests können bestehen bleiben (z.B. zwei oder drei Termine wärhrend der Saison), die Wintertests bleiben, wie sie sind.

Kalender: 18 bis 20 Rennen. Ich mache jetzt keine Vorschläge für aufzunehmende oder zu streichende Rennen, mit der Ausnahme, dass man wieder einen US-Grand Prix braucht, wo auch immer. Und es sollte jeder Kontinent besucht werden, sprich es braucht ein Afrika-Rennen.

Ansonsten gibt es natürlich noch haufenweise Kleinkram, wie etwa die Zusammensetzung und die Entscheidungen der Rennleitung, die ich jetzt mal außen vor lasse, die aber vielleicht auch überdacht werden sollten.