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Thema: Nascar: Business & Firmeninfos

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  1. #1
    Moderator Avatar von Zettikowski
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    Die NASCAR steckt in der politischen Schockstarre. Während sich Europa über die Rüpeleien des Ex-Radsportstars Jan Ullrich wundert, könnte die NASCAR in noch tiefere Schwierigkeiten stolpern, als sie sie eh schon hat. Ich gebe ja zu, dass ich schon immer Brian France, dritte Familiengeneration des NASCAR Clans, kritisch gesehen habe. Aber nun hat er sich vor eine Woche im Bundesstaat New York (und er war nicht einmal beim Rennen in Watkins Glen, ein Punkt, der ihm bereits seit längerem von Teams negativ vorgehalten wird) beim Autofahren mit 1,8 Promille und noch mit ein paar Drogen erwischen lassen. Zero Tolerance zeigt die NASCAR, wenn das Fahrern passiert - beim Chef nicht anders, der nach seinem so zustande gekommenen Polizeiarrest erst einmal einePause als NASCAR CEO einlegt und er wird kaum zurückkehren. Während die Hofberichterstatter nascar.com (als Instrument der NASCAR selber) und ESPN über diesen Vorfall kaum oder nur neben den Schlagzeilen berichteten, kommen bei ein paar anderen Gazetten neben dem persönlichen Fehltritt des CEO nun auch die strukturellen Probleme der NASCAR zur Sprache. Was France positiv zugeschrieben wird, das ist dass er die NASCAR sicherer machte, sicher ein Verdienst. Den erschreckenden Abschwung mit dem Einbruch der Zuschauerzahlen an Strecke und TV mit bis zu 50% konnte aber auch Brian nicht aufhalten. Und was fast alle andere Profisportarten in den USA bewegt, das trifft die NASCAR umso härter: Der durchschnittliche Fan ist 58 Jahre alt, der NASCAR sterben die Fans schlichtweg vor den Bildschirmen weg. Jüngere Fans kommen nicht, oder nur schwach nach, denn die Rennen sind zu lang und ruinieren halbe oder gar ganze Sonntage. Alle Anstrengungen gegen diesen Schwund an Interesse - sei es die Einführung einer für eine Langstreckenrennserie wie dem NASCAR mässig logische Chase-Wertung oder auch die Segmente in den Rennen - alles verpuffte mehr oder weniger. So wurde wohl gar ein Verkauf der NASCAR von der France Familie erwogen, aber was ist die Serie wert ? Ausser dem Regelbuch liegt der Wert der NASCAR für die France Familie vor allem in der Vergabe der Rennen an die familieneigenen Strecken der ISC, hier liegt das Geld. Derzeit wird aber mehr Geld dafür aufgewendet überdimensionierte Strukturen zurückzubauen, als die Strecken zu erweitern. Nach 15 Jahren rückläufigen Interesses muss eigentlich klar sein, dass es so mit der NASCAR nicht mehr weitergehen kann. Das dürften auch die immer mächtiger gewordenen Teambesitzer, mittlerweile nicht mehr als eine handvoll, ebenso sehen - wenngleich sie von der Show noch immer gut leben. Nur auch hier zeigen sich die Fortune 500 Firmen der USA immer seltener als Sponsoren. In allem Schlechten kann aber auch eine Chance liegen. Neue Konzepte müssen her, um den Tourenwagensport in den USA wieder erfolgreich zu machen. Eine Mischung aus Tradition und Moderne kann helfen, dazu muss Bills alte Regel wieder zum Leben gebracht werden: Jedes aus dem Transporter ausgeladenen Stock Car muss in der Lage sein das Rennen auch zu gewinnen. Auch das ist bereits seit vielen Jahren nicht der Fall. Hoffen wir, dass der Faux Pas von Brian der NASCAR und allen die davon leben die Augen öffnet, den Mut gibt zukunftsweisende und nicht nur vermögenschaffende Neuerungen zu unterstützen und damit der neuen Fahrergeneration um Elliott, Blaney und Larson die Chance gibt genau solche Ikonen zu werden, wie es ihre Väter waren.
    Geändert von Zettikowski (13.08.2018 um 13:34 Uhr)
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