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Fällt Euch was auf? Etliche Sponsoren springen ab, Teams machen zu. Neue große Sponsorendeals oder gar neue Teams gibt es nicht. Und es scheint als ob Charters im Überfluss vorhanden wären. Sehr bedenklich. Allein die Tatsache daß immer noch kein Seriensponsor feststeht zeigt wie es um die Serie steht. Andererseits ist Sprint -endlich- draußen und damit ist der Werbemarkt für alle großen Mobilfunkanbieter wieder offen. Die hatte man ja vor 10 Jahren wegen des Exklusivanspruches von Sprint mehr oder weniger verjagt.

Zu LFR, da ist der Hauptsponsor Trivent abgesprungen. Der Aufkauf von Tommy Baldwin Racing samt Charter macht auch deshalb Sinn da Toy State jetzt wohl auf der #95 zu sehen sein wird. Jetzt hat das Team 2 Charters, der 2. gehört Joe Falk der 2015 noch die #33 eingesetzt hat. Ich wette daß Ty Dillon im nächsten Jahr in einem von Joe Falk eingesetzten Auto sitzen wird, entweder “solo“ oder unter dem LFR-Banner. Jedenfalls mit massivem RCR-Support. Vorausgesetzt man findet einen Full-Time Sponsor.

Eine Story könnte ebenfalls noch interessant werden: was macht HMS mit den frei gewordenen Kapazitäten nach dem Abschied von Stewart Haas? Das noch zu definierende Kundenteam könnte das Cockpit für Alex Bowman werden. Aber auch hier Stichwort Sponsoren..

Greg Biffle wird leider kein besseres Cockpit finden als seine ehem. #16. Ich fürchte das wars für Ihn, außer er kommt tatsächlich bei JTG in einem 2.Auto unter. Freie Quality Rides wird es 2017 wohl keine mehr geben, außer ein Big Player wie Chip Ganassi oder Roger Penske überrascht uns indem er einen günstig verfügbaren Charter kauft und so zumindest für 1 Jahr sein Team erweitert.

Teams wie #16, #44 oder #15 müssten wohl von Grund auf finanziert werden. Es ist zwar erst November, aber für die Big Deals schon wieder reichlich spät (Stichwort Merchandise). Ich bin echt gespannt ob wir 2017 40 Full Time Teams sehen werden.
Ein paar Anmerkungen zu Deinem Post, Chris:

+ Schwarzmalen ist doch eigentlich mein Ding hier. Es ist schon seit Jahren so, dass grosse Sponsoren den Cup verlassen. Zwar sind fast alle Autos bunt bemalt, aber einst standen die Fortune 500 Schlange bei HMS und Co. Heute freuen wir uns über den Einstieg eines windigen Startups. Roush´s Sponsorensuche war legendär und erfolgreich. Health&Beautycare, Airlines, Consumer Goods - ja selbst Automobilzulieferer - keiner hat einen grossen Footprint mehr. Was ist der Grund ? Das öffentliche Interesse geht zurück, TV Quoten sinken, Sitze werden zurückgebaut (heisst, dass es nicht mal Hoffnung gibt, dass es schnell besser wird). Das Produkt schmiert ab. Dazu kommt es, dass vielleicht auch nicht viele Amerikaner mehr Lust haben den ganzen Sonntagnachmittag vor der Glotze zu hängen, was auch immer. Nochmal: Wir sprechen über Langstreckenmotorsport. Das ist etwas für echte Fans.

+ Der fehlende Seriensponsor kommt schon noch, ob er ab er die volle Summe hinlegen muss ? Wenn es CC oder eine Tochter wird, dann umso besser.

+ Ich mag da etwas verpasst haben, da ich keine Zeit hatte der NASCAR so in der Tiefe zu folgen, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber welchen Wert hat eine Charter bei den Startfeldern ? Die #21 hat verdientermassen kein Rennen verpasst - ganz ohne Charter. Wie teuer ist überhaupt so eine Charter ? Das ist nur ein einjähriges Phänomen, diese Charter.

+ So, wie das ganze RCR Geschacher um die Dillons (inklusive Germain, LFR etc.) mittlerweile willkürliche Einzeltaten darstellen, so ist auch das Geschick der ganzen Cup Szene nur noch auf die grossen Teambesitzer bezogen, die sagen, was wer wann darf. Es gibt ein paar wenige Machtblöcke, NASCAR selber gehört auch gar nicht mehr dazu, die dürfen nur noch mitkassieren, weil ein sanctioning body sein muss. Die kleinen Owner, wie Tommy Baldwin oder Curtis Key die haben einfach keinen Bock mehr Geld draufzulegen, für Millionen Motorenpackages bei den wenigen finanziell exzellent Dastehenden zu investieren und selber mit ihrem Enthusiasmus vor die Hunde zu gehen.

+ NASCAR könnte etwas gegen <40 Teams haben (habe ich aber vor zwei Jahren auch schon zu <43 gesagt). Es könnte sein, dass NASCAR die grossen Owner verpflichtet Showbiz zu zeigen und ein paar Dummieteams zu kreieren. Möglich.

= Wo ist die Hoffnung ? Erst muss es schlechter werden, damit es besser wird. Selbst die NASCAR wird nicht verkennen können, dass es abwärts geht. Dazu verdienen die grossen Teamowner solange, wie es etwas zu verdienen gibt. Da die aber eh alle bereits ausgesorgt haben und a. alt und b. reich sind wird das auch nicht mehr ewig gehen. Dann kann es irgendwann eine neue Welt geben, in der Ein-Wagen-Teams dazukommen und mit kleinen Budgets eine Rennserie retten, der das grosse Geld entzogen wurde, weil sie zu langweilig wurde.